Ahrensburg. Zum 35. Forum für Menschen mit Behinderung hatte die Stormarner CDU am vergangenen Sonnabend geladen. Über dreißig Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen und Verbänden sowie Politik waren der Einladung gefolgt. Sie haben sich in den Räumen der Stormarner Wege (ehemals Wohnstätten) der Diakonie in Ahrensburg ausführlich mit der UN-Konvention zu den Rechten von Menschen mit Behinderung befasst.
Als Referentin konnte der Kreisvorsitzende Claus Brandt die Geschäftsführerin des Landesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte S-H e.V., Frau Angelika Köster-Krohn begrüßen. Der Verein wurde als Interessensvertretung von Eltern gegründet, deren Kinder von Behinderungen unterschiedlicher Ausprägung betroffen sind. Anschaulich, mit Beispielen aus der täglichen Praxis hat Köster-Krohn darbringen können, wie der Alltag von Eltern aussieht, deren Kinder Behinderungen haben. Eines, was alle Teilnehmer doch sehr erschrecken ließ, war die Antwort auf den Antrag auf Bezuschussung einer Ferienfahrt einer Mutter für ihre behinderte Tochter beim Sozialamt. Form und Inhalt, verbunden mit der Aufforderung zur Darlegung sämtlicher Vermögens- und Schuldverhältnisse, waren aus der Sicht vieler Anwesender menschen-unwürdig. "Ich bin erschüttert, dass sowas heutzutage noch Praxis ist. Das darf nicht sein. Wir werden uns gleich nächste Woche im Sozialamt des Kreises darstellen lassen, wie in Stormarn auf solche Anträge in welcher Form eingegangen wird", so Maik Neubacher, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion.
Dieses Beispiel verdeutlicht die Notwendigkeit, dass die Rechte von Menschen mit Behinderung noch stärker in den Focus des Handelns von Politik, Verwaltung und nicht zuletzt der Gesellschaft rücken muss. Ein Instrument ist die Ende März in ein Bundesgesetz gefasste UN-Konvention zur Stärkung dieser Rechte. "Menschen mit Behinderung sind vollwertige Bürger unserer Gesellschaft. Wir alle sind gefordert, dass Gesetz und seine Konsequenzen für unsere Arbeit in den Kommunen offensiv umzusetzen. Hierzu gehört auch die Frage, wie wir die Betroffenen aktiv am politischen Geschehen teilhaben lassen können." so Claus Brandt. Die CDU STORMARN werde dieses Thema weiter verfolgen und zum nächsten Forum gezielt Eltern, Schulen und weitere Institutionen einladen, um gemeinsam Wege zur besseren Integration zu beschreiben.
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