Kirstin Krochmann: Gesetzgebung mit Augenmaß...

23.06.2014

Kirstin Krochmann: Gesetzgebung mit Augenmaß | gesprächsbereite Landwirte | Akzeptanz in der Bevölkerung

Blühende, strahlend gelbe Rapsfelder haben im Frühling unsere Landschaft geprägt, nun sind es die immer gelber werdenden Kornfelder, die uns auf unseren Wegen durch das schöne Stormarn begleiten.

Dieses typische Landschaftsbild mit Feldern und Wiesen ist Ergebnis unserer heimischen Landwirtschaft. Weit mehr als nur Nahrungsmittelproduzent, leistet die Landwirtschaft auch zunehmend Beiträge in der Energiewirtschaft und der Landschaftspflege. Galt der Bauernhof früher als klassischer Familienbetrieb mit Kühen, Schweinen und Hühnern auf dem Misthaufen, entwickeln sich die landwirtschaftlichen Betriebe zunehmend zu vielseitigen Unternehmen mit gut ausgebildeten Agrarwirten/-innen an der Spitze.

Denn die Anforderungen an die Landwirtschaft sind hoch: es gilt eine verbraucher-, umwelt- und artgerechte Produktionsweise zu sichern, die Unwägbarkeiten der Globalisierung sowie die schwierige Suche nach einem Nachfolger zu lösen, die Masse an gesetzlichen, teilweise kostenintensiven Auflagen einzuhalten. Und nicht zuletzt erschwert das zunehmend problematische Ansehen der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit den Arbeitsalltag.

Immer wieder liest man bei uns im Kreis von Protesten gegen landwirtschaftliche Bauvorhaben, egal ob z.B. Schweinestall oder Windrad zur Energiegewinnung für den eigenen Betrieb. Das gesetzlich definierte sog. „privilegierte Bauen“ wird angezweifelt, es werden Beeinträchtigungen für die eigene Lebensqualität befürchtet.

Gesetzliche Regelungen sind es, die genau dies verhindern sollen. Die CDU befürwortet entsprechende Auflagen zum Schutz der Anwohner und der Natur. Augenmaß und Verhältnismäßigkeit hinsichtlich des Umfangs sind für uns dabei jedoch entscheidende Kriterien. Zu kritisieren ist jedoch ein Eingriff in das Eigentum wie es z.B. bei der Knickschutzverordnung der Fall ist oder die Vorverurteilung landwirtschaftlicher Vorhaben, durch Begriffe wie z.B. Massentierhaltung, vermittelt es doch den Eindruck von Tierquälerei, Antibiotikaresistenzen und Umweltverschmutzung.

Landwirte und Verbraucher haben gleichermaßen großes Interesse an gesunden, bezahlbaren Lebensmitteln aus der Region. Deshalb rufen wir als CDU-Kreispolitiker zu einem offenen, frühzeitigen Dialog ohne Erwartungs- oder Abwehrhaltung zwischen Landwirtschaft und Bürgerinnen und Bürgern auf.

Der Wunsch der CDU Stormarn an die Landwirte ist es, die Bürgerinnen und Bürger in die Planungen einzubeziehen und rechtzeitig und umfangreich zu informieren.

Und der Wunsch an die Bürgerinnen und Bürger ist es, diese Möglichkeit zu nutzen, sich durch Information ein vorurteilfreies Bild zu machen und Anregungen zur Lösung ggf. strittiger Punkte zu geben.

Beiderseitige Kooperation und Kompromisse statt Protest – für ein gutes Miteinander.