Die Stromautobahn kommt nach Nordstormarn und es geht alle an

28.02.2015

Gast-Kommentar der CDU-Kreistagsfraktion für das Stormarner Tageblatt

Eine leichte Brise weht über unser Schleswig-Holstein. Im hellen Sonnenscheindrehen sich weiße Windmühlenflügel unermüdlich und produzieren Strom. Strom,den wir immer und überall - in Fabriken, Krankenhäusern, Büros und Wohnungen -brauchen, und zwar sicher, sauber und bezahlbar.

Dieser allgegenwärtige Strom hat seinen Preis, dieser lässt sich inct/kWh ausdrücken und ist von uns immer dann zu bezahlen, wenn wir ihn auchnutzen. Soweit so gut. Und dann gibt es noch einen 2.Preis, nämlich den, dervon nur einem Teil von uns zu zahlen ist. Gemeint sind die Menschen, die mitden Schattenseiten des oben skizzierten Bildes unmittelbar und täglich konfrontiertsind, sei es mit den tatsächlichen oder auch nur den vermeintlich negativenAuswirkungen von Fabriken, Bahngleisen, Autobahnen, Deponien, Einflugschneisen- oder um im Bild der Stromweiterleitung zu bleiben - dem Verlauf einerhässlichen und elektromagnetische Strahlen erzeugenden Stromautobahn mit einerBreite von 60 Metern und einer Höhe von bis zu 80 Metern in Form einer 380 kVHöchstspannungsleitung einmal quer durch den schönen Norden unseresLandkreises. Diese Leitung wird in wenigen Jahren fertiggestellt sein undelektrische Energie von der Ostsee zur Mittelachse in den Norden Hamburgs transportieren.

Niemand wünscht sich eine Stromautobahn vor seiner Haustür. Und dochweiß jeder Betroffene ganz genau, dass er die Leitung im Zweifel nichtverhindern kann. Und hier ergibt sich das immer und immer wiederkehrendeFaszinosum: die Betroffenheit des Einzelnen nimmt mit wachsender Entfernung zumEreignis ab.

Was die Betroffenen jedoch von der Gesellschaft erwarten, ja einfordernkönnen, ist ein normen- und sachgerechtes Planverfahren zur Findung der Trasse,die in der Gesamtschau als das geringste Übel bewertet werden kann und für dieMenschen an der Trasse eine möglichst geringe ihres Lebensumfeldes bedeutet.

Wir in Nordstormarn brauchen die Solidarität und die aktiveUnterstützung aller verantwortungsbewussten Bürger unseres Kreises, um unsereberechtigten Interessen gegenüber der Landesregierung und dem Netzbetreibervorzutragen und einzubringen.

Der Satz "das interessiert mich nicht, das ist ja da oben imNorden..." ist eine Disqualifikation. Nur gemeinsam sind wir das, was wirnach außen präsentieren: ein starkes Stormarn.