Gemeinsam wurde eine Vision vom zukünftigen Aussehen Ahrensburgs entwickelt. Die Ergebnisse lauteten damals: Gemäßigtes Wachstum mit 2.600 neuen Wohneinheiten in den nächsten 25 Jahren, Innen- vor Außenverdichtung und Verkehrsentlastung durch weiträumige Umgehungsstraßen. Mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept und dem Masterplan Verkehr hat Ahrensburgs Politik diese Wünsche fraktionsübergreifend zum Leitfaden für die zukünftige Stadtentwicklung gemacht. Der jetzt in Aufstellung befindliche Flächennutzungsplan (FNP) dient der Konkretisierung dieser Überlegungen. Wenn der FNP im nächsten Jahr endlich fertig ist, können darauf aufbauend einzelne Bebauungspläne erstellt werden. Frühestens ab dem Jahr 2018 ist dann mit deren Umsetzung zu rechnen.
Mit anderen Worten: Der Flächennutzungsplan ist nicht der große Wurf für die zukünftige Entwicklung Ahrensburgs, wie es der Bürgermeister darzustellen versucht. Er ist lediglich eine weitere Planungsebene, mit der noch kein einziges Haus gebaut, kein neuer Arbeitsplatz geschaffen und kein Verkehrsproblem gelöst wird. Erst recht nicht, wenn der ganze Planungsprozess am Ende mehr als 10 Jahre dauert.
Fürdas langwierige Planungsverfahren trägt Bürgermeister Sarach (SPD) allerdings selbst die Verantwortung. Seit 2011 arbeitete dieVerwaltung hinter verschlossenen Türen an ihrem FNP-Entwurf, ohne diesen mit der Politik abzustimmen. Der im vergangenen Jahr präsentierte Vorschlag sah nicht nur doppelt so viele Wohneinheiten vor, sondern diese sollten überwiegend auch in großen Neubaugebieten auf der grünen Wiese am Stadtrand entstehen. Das mag den Vorstellungen der SPD entsprechen, war aber ein klarer Verstoß gegen die gemeinsame Zielsetzung von Zukunftswerkstatt und Stadtentwicklungskonzept. Alle Fraktionen haben es abgelehnt, den FNP-Entwurf auf dieser Basis in die Anhörung zu geben. Fast ein Jahr ging durch diese Fehlplanung der Verwaltung verloren, ganz zu schweigen von den damit unnötig ausgegeben Steuergeldern für Planungskosten. Ein Bürgermeister, dem die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum unter den Nägeln brennt, sollte dafür sorgen, dass Verwaltung und Politik Hand in Hand zusammenarbeiten, um zügig gute Lösungen für Ahrensburg zu erreichen. Leider ist dieses mit dem Amtsinhaber bislang nicht gelungen.Carola Behr
CDU- Stadtverordnete
Artikel im Markt vom 8.April 2015
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